Katzenkastration

Praktischer Tierschutz beginnt vor der Haustür

September 2021 / Auf einem Bauernhof im Markgräflerland:

Katzenalarm

Die drastische Zunahme der Katzen auf dem Hof vor einer alten Scheune im Markgräflerland war über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Immer mehr junge und sehr junge Katzen kamen dazu.

Schwer vorstellbar, dass niemand dieses offensichtliche Problem gesehen haben will angesichts der vielen Autos und Fussgänger, die täglich den Ort passieren.

Schliesslich brachte ein ca. 6wöchiger Kater, der hilflos vorm Scheunentor im Regen lag, die Wende.

Ein Mitglied von Hope & Home entdeckte das winzige Bündel und suchte noch mit dem Tier auf dem Arm den direkten Kontakt mit den Hofbesitzern.

So hat Katerchen "Momo", der inzwischen liebevoll aufgepäppelt wird, dazu beigetragen, dass "Weggucken" keine Option mehr war.


Im persönlichen Gespräch stellte sich heraus, dass die enorme Vermehrung der bis dahin jahrelang überschaubaren Anzahl an Hofkatzen sich auch für die Bewohner selbst zu einem großen Problem entwickelt hatte. Zwar fütterten sie die Tiere täglich, aber gegen die Fortpflanzungsraten hatte bislang niemand etwas unternommen. Und mittlerweile war ihnen das Heer an Katzen buchstäblich und unlösbar "über den Kopf" gewachsen.


In enger Zusammenarbeit mit den Hofbetreibern kümmert sich Hope & Home seither darum, mehrmals pro Woche die durch die Besitzer eingefangenen Tiere kastrieren und chippen zu lassen.

Nach einem Tag Ruhephase werden die kräftigeren Tiere auf den Hof zurück gebracht. Geschwächtere Katzen werden so lange behandelt, bis sie wieder ins angestammte Revier können.

Alle kastrierten Tiere werden vorm Freilassen farbig markiert, damit sie nicht erneut eingefangen werden.

Die ganz Kleinen, die noch nicht kastriert werden können, dürfen in die engagierte Obhut der SOS Katzenhilfe Weil (Danke!!), um von dort aus an neue Katzenfans vermittelt zu werden.


Parallel zur Kastrationsaktion wurden auch die Grundbedingungen für die Tiere verbessert:

  • Nach dem gründlichen Säubern der Scheunendielen wurden Kotkisten mit Katzenstreu aufgestellt, die sich leicht säubern lassen und das Umfeld, in dem gefüttert wird, hygienisch halten.
  • Gut zu reinigende Edelstahltröge für Katzenfutter wurden so platziert, dass sie weit genug von Hinterlassenschaften entfernt stehen und nicht verschmutzt werden.
  • Anstelle der bis dahin verabreichten Milch bekommen die Tiere täglich frisches Wasser.

Nicht wegschauen

Auch diese Aktion zeigt, dass Tierschutz immer vor der eigenen Haustür beginnt und jeder Einzelne zur Lösung eines offensichtlichen Notstandes beitragen kann. Es ist gar nicht so schwer:


  • den Kontakt mit den Verursachern suchen, wenn das möglich ist.
  • im Notfall an den örtlichen Tierschutzverein, an die Polizei und Gemeinde- oder Stadtverwaltung wenden. Je mehr Menschen sich dort Gehör verschaffen, desto weniger lässt sich ein Problem ignorieren.
  • darauf dringen, dass auch in Ihrer Gemeinde die Katzen-Kastrationspflicht eingeführt wird (Müllheim und Buggingen sind Vorreiter und zeigen, dass es möglich ist!)
  • unbedingt  die eigenen Tiere kastrieren, chippen und impfen lassen
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